Pilgerpass

Der Pilgerpass wurde schon von den Pilgern im Mittelalter genutzt. Dieses offizielle Dokument wies zum einen die Personen als Jakobspilger aus, zum anderen wurde an verschiedenen Stationen der Aufenthalt dokumentiert und schließlich in Santiago die Vollendung der Pilgerreise bestätigt. Auf diese Weise konnten die Pilger schriftlich belegen, dass sie diese Reise wirklich unternommen und den dazugehörigen Freispruch von ihren Sünden erhalten hatten. Heutzutage pilgern weniger Menschen aus solch rein religiösen Motiven, dennoch hat der Pilgerpass ähnliche Funktionen beibehalten.

Er weist die Wanderer nach wie vor als Pilger aus, was in einigen Fällen Vergünstigungen oder den Zugang zu den speziellen Pilgerherbergen mit sich bringt. Auch untereinander dient der Pass ähnlich wie die Jakobsmuschel als ein Zeichen der Zugehörigkeit zu der Gruppe der Pilger.

Die Dokumentation der Aufenthalte hat insofern Bedeutung, dass für die letzten 100 Kilometer zu Fuß je zwei Stempel pro Tag vorgelegt werden müssen, wenn man die Compostela-Urkunde in Santiago erhalten möchte. Darüber hinaus ist der Pilgerausweis mit den Stempeln ein einzigartiges Souvenir und bildhaftes Tagebuch der eigenen Reise.

Bei den verschiedenen Jakobsbruderschaften kann man den Pilgerpass vor der Reise beantragen oder ihn Kirchen oder Pilgerbüros unterwegs besorgen. Dabei reicht die Spanne von kostenlos bis etwa 5 Euro.